Die nützlichen Dinge des Lebens
Immer wieder geistert eine Abkürzung durch Foren; (selbsternannte) Spezialisten weisen in Youtube-Beiträgen raunend auf die Wichtigkeit und Nützlichkeit hin: EDC.
In den letzten Jahren immer häufiger.

Mit erhobener Augenbraue wird fast vorwurfsvoll nachgefragt und in Frage gestellt, wie es eigentlich um meine „Prepardness“ bestellt ist, sobald ich keine spontane Antwort auf die Nachfrage zu meinem EDC-Kit habe.
Meistens habe ich ein großes Fragezeichen im Gesicht, und muss erstmal sortieren, was genau eigentlich gemeint ist, und um welche EDC-Situationen es geht.
Ich habe erstmal gebraucht zu verstehen was die Abkürzung eigentlich meint.
Every Day Carry – also etwas, was ich jeden Tag trage. Hm.. Schuhe? Verantwortung? Deo?
Trage ich alles. Jeden Tag. Aber darum geht es offenbar nicht.

Häufig wird EDC dann noch ergänzt um Begriffe wie „ultimativ“ und „Ausrüstung“. In Foren lese ich von der „taktischen Planung“ der „first und second Line“ des „EDC Setups“ ohne die das Haus angeblich nie verlassen wird. Da sind dann Handfesseln, Tactical-Pen und sogar Lock Picks drin…
Einschlägige Webshops erklären dem verunsicherten potentiellen Kunden, dass auch Lippenbalsam, Kompass und eine Taschenlampe zu einem amtlichen EDC gehören.
Echt jetzt?! Jeden Tag? Man, Leute… 😏 …das ist ja schon fast niedlich. Verlasst Ihr das Haus nie ohne Schubkarre?!

Okay – ein jeder nach seiner Fasson. Ganz wertfrei. Aber vielleicht sollte mal in aller Ruhe festgestellt werden, dass der Begriff EDC ungeeignet ist, eine feste Definition (oder Anleitung, bzw. konkrete Vorschläge) zu liefern. Zumal es ganz eindeutig Überschneidungen zu Notgepäck, Bugout-Bag und Survival Kit gibt.
Vielleicht hilft es zu unterteilen in Alltag-EDC und Not-und-Sonderfall-EDC. Und ganz ehrlich; in echten Notfällen, Katastrophen-Lagen oder wohlmöglich Krieg verlasse ich mich auf professionelle Katastrophenschutzbehörden und -Überraschung!- menschliche Solidarität der jeweils Betroffenen in sozialen Gefügen wie z.B. Dorfgemeinschaften usw.
Ansonsten bräuchte es dann ein Bugout-Bag (Notfall-Rucksack), den aber kaum jemand ernsthaft im Alltag (heißt nämlich EVERY Day Carry) mit sich rumschleppen dürfte.

Außerdem möchte ich mich im Alltag bewegen und am Leben teilhaben können – 5 Kilo Zusatz-Gepäck unter `nem taktischen Poloshirt stören mich vermutlich. Und ich lebe zum Glück nicht in permanenter Angst vor religiös-verballerten Gefährdern, aggressiv Verrückten und dubiosen Bösewichten (unter uns: Dann nämlich hätten diese bekloppten Individuen Ihren Kampf gegen meine freie Welt und Lebens-Stil ja schon gewonnen).
Aber vielleicht gibt es ja praktische und praktikable Helferlein, die unsereins mit sich tragen kann, ohne gleich an Dooms-Day Phantasien leiden zu müssen.
Im Hosentaschen-Format quasi.

Die Kollegen haben sich dem Thema einmal angenommen, und kleine Tools und intelligente Lösungen für den echten Alltag angeschaut und vorgestellt.
Auf Youtube findet Ihr die Zusammenfassung im Video.
Klar wird schnell – EDC heißt nicht unbedingt die größte Auswahl an Tools für alle nur erdenklichen Situationen dabei zu haben. Ein effektives kleines und handliches Tool und das Wissen darum, wie es einzusetzen ist, können viel hilfreicher sein.
Also, entspannt Euch; In diesem Sinne:
Es ist schon lange einer meiner Grundsätze, dass die kleinsten Dinge bei weitem die wichtigsten sind. Sir Arthur Canon Doyle