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5 Quadratmeter.

“Eine Reise wird besser in Erinnerungen als in Meilen gemessen.”   angelehnt an Zitat von Tim Cahill

Sommer, Sonne, Zitronen-Eis. Und Badetuch. Sind ungefähr 2 Quadratmeter Urlaubsspaß. Herrlich. Fast egal wo – Bali, Seychellen, oder Dominikanische Republik.

Aber eben auch nur fast egal. Wir kommen gleich darauf zurück.

Diese Aufzählung könnte ebenso gut Patagonien, Kanada und Neuseeland sein – 2,5m² wäre dann die Grundfläche von einem Ein-Mann-Zelt.

Was will er denn jetzt eigentlich mit seiner Quadratmeter-Quasselei? Erklär ich gleich… 😊

Eine Studie des Max-Planck-Instituts von 2016 (Link zur Studie) möchte ich hier noch einmal ins Gedächtnis rufen:  Ein Transatlantik-Flug von Frankfurt a.M. nach San Francisco produziert soviel CO², dass dem grönländischen Eisschild 5 Quadratmeter Eis abgehen. Unwiederbringlich.

Und jetzt wird’s gruselig: Pro Passagier!

Das heißt – nach Adam Riese und … ja, Phrasendrescherei, ich weiß – die ca. 370 Sitzplätze einer Boeing B747-400 lassen pro Flug ungefähr 1800m² ewiges Eis für eine echte Ewigkeit (nämlich bis zur nächsten Eiszeit) verschwinden. Das sind 900 Strandtücher.

Diese Rechnung ist natürlich beispielhaft – wir könnten auch von Bangkok, oder Mallorca sprechen.

Fakt ist: You can actually make a difference!

Übrigens; die Frage ob es den Urlaub, oder die Freizeit (also Deine freie Zeit), tatsächlich signifikant verbessert, diese besonders weit entfernt vom heimischen Bettchen zu verbringen, ist soweit ich weiß nicht abschließend geklärt.

Mit Leichtgepäck lässt sich durchaus auch die Welt erkunden (in weit entfernten Gefilden genauso, wie „vor der heimischen Haustür“) – und das auch mal spontan.

Kollege Heiko und Kumpel Kuni (kennt Ihr nicht? Hier mal ein Link) haben sich vergangene Woche einfach mal die kurze Auszeit genommen, und sind spontan im Harz unterwegs gewesen.

Mini-Urlaub.

Was braucht es dafür? Vor allen Dingen eins – die Bereitschaft, sich spontan auf eine Erfahrung einzulassen. Und vielleicht ein kleines Päckchen Equipment. Da die beiden schon mal unterwegs waren gab’s ne kleine Aufgabe (Arbeit und Spaß verbunden quasi): Jeder packt sein EDC und stellt es dem anderen dann vor.

Ihr könnt Euch das Ergebnis auf Youtube anschauen.

Schnell wird klar – die Grenzen zwischen EDC (EveryDayCarry) und einem Daypack sind schwimmend.

Schlimm ist das nicht – und jeder Mensch definiert sicherlich auch individuell für sich was er täglich am Mann/an der Frau haben möchte.

Das beginnt schon bei der Wahl des Transportmittels – Bauchtasche? Kleiner Rucksack? Was ist klein? Was ist zu viel? Was ist wirklich „Every Day“?

Erste-Hilfe-Set, Trinkflasche, ein Messer, Taschenlampe, Paracord? Wirklich immer und „every day“? Oder eher zusätzlich zur Basis-Ausstattung?

Im Endeffekt wird schnell klar – unter dem Kürzel EDC versteht jeder etwas anderes, und stellt sich das Setup vermutlich auch individuell zusammen. Situation, Jahreszeit, Geographie sind immer auch Faktoren, die permanent neu zu bewerten sind. Richtig oder falsch gibt es hier nicht.

Richtig ist aber ganz sicher eines: Das Ziel einer Reise ist nicht ein Ort, sondern eine neue Sichtweise. Und die findet sich im Austausch mit anderen, der Offenheit gegenüber dem Neuen, der Neugier auf das Ungewisse. All das findet sich hinter der nächsten Ecke, unter dem nächsten Stein, auf der anderen Straßenseite. Es liegt vor Dir.

Und natürlich auch im Senegal, Fern-Asien und in Alaska. Vielleicht muss es aber garnicht immer soweit sein.

Gibt nämlich auch die Sächsische Schweiz, den Bayerischen Wald, das grüne Band entlang der polnischen Grenze (z.B. Krajobrazowy Park), den Teutoburger Wald, oder eben den Harz – und das ist quasi vor der Haustür!

Eines sollte hier dennoch klargestellt werden; ein toller Urlaub in die Ferne ist großartig – aber genieße ihn, sauge auf, nimm die Erinnerung mit und teile sie. So wandelst Du die 2m² Verlust an Eisbären-Lebensraum im Idealfall in 500 Kubikmeter Erkenntnis, Austausch und positive neue Ideen für Dich und den Rest der Welt.

Aber halte ihn nicht für selbstverständlich; und bitte:

Lass Dir auf Mauritius kein „Wiener Schnitzel“ servieren, sondern lass‘ Dich auf eine neue Erfahrung ein!

Wohin auch immer es geht:

„Nimm nur Erinnerungen mit, hinterlasse nichts außer Fußspuren.“       Chief Seattle

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